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Channel: Rezensionen und Testberichte Archive - Selbst Eis machen - Der Eis-Blog
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Die Eismesse Gelatissimo 2016 im Rückblick: Neuheiten und Eindrücke

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Erich und ich waren am Samstag von morgens bis abends auf der Eismesse Gelatissimo unterwegs, welche genau genommen eine Halle bei der INTERGASTRA-Messe in Stuttgart ist. Dort haben wir für euch Ausschau gehalten nach neuen Trends, nützlichen Produkten oder einfach kuriosen Neuheiten. Die Messe ist sehr stark auf Eisdielen, Eiscafés und andere Eisverkäufer ausgerichtet. Deshalb […]

Rezension: „Italienische Kochschule: Eiscreme“

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Erst vor einigen Tagen erschien im Phaidon Verlag das Buch „Eiscreme“* aus der Serie „Italienische Kochschule“. Da italienisches Gelato für viele Eisfans immer noch das Synonym für leckeres Eis ist, lag es nahe, einen genauen Blick in das Buch für unseren Eisblog zu werfen. Taugt das Buch was? Auf 176 Seiten finden sich insgesamt 76 […]

Rezension: „Lomelinos Eis“ von Linda Lomelino

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Einige kennen die Schwedin Linda Lomelina vermutlich durch ihren Back-Blog „Call Me Cupcake„. Oder durch die beiden dazugehören Backbücher. Als drittes Buch ist jedoch das Buch „Lomelinos Eis„* mit Eisrezepten erschienen, letztes Jahr auch in deutscher Sprache im AT Verlag (ISBN 978-3038007937). Auf 122 Seiten stellt sie 80 Rezepte vor. Nach einer Doppelseite mit einer […]

Rezension: „Eis genießen. Verführerische Rezepte“ von Andreas Neubauer

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In den letzten Jahren habe ich hier etliche Eisbücher rezensiert, weshalb ich mich bei jedem neuen Eisbuch frage, ob da wohl noch etwas Neues drin stehen könnte, was das Buch von den vielen anderen unterscheidet. Auch bei dem Rezeptbuch „Eis genießen. Verführerische Rezepte„* von Andreas Neubauer stellte ich mir diese Frage. Um es kurz vorwegzunehmen: […]

Rezension: „Das Eisbuch“ von Simons Patisserie

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Das Gute an diesem Eisblog ist, dass ich auch durch euch Leserinnen und Lesern immer wieder tolle neue Dinge entdecke. Nachdem es auf unserer Facebook-Seite neulich einige Fragen zur Eisbilanzierung gab, bekam ich eine Mail von einem Leser, der mich auf ein kleines Programm zur Eisbilanzierung aufmerksam machte von „Simons Pattiserie„. Dahinter steckt der gelernte […]

Rezension: „Superfood-Eis“ von Kerstin Pooth und Astrid Saß

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Das ist die bisher schwerste Buchrezension für ein Eisrezept-Buch, die ich je verfassen musste. Das liegt zum einen daran, dass es unser Credo ist, aus jedem vorgestellten Buch mindestens ein Rezept auszuprobieren, damit wir wirklich sehen können, ob die Rezepte schlüssig sind und wie das fertige Eis letztendlich schmeckt.

Hier fing das Problem schon an: Ich habe mich für den Klassiker „Vanilleeis“ entschieden, im Buch kombiniert mit Kakaobutter und Kakaonibs (Seite 36). Von den sieben erforderlichen Zutaten hatte ich drei im Haus, die restlichen vier (Cashewmus, Kakaobutter, Guarkernmehl sowie Kakaonibs) schlugen sich mit knapp 40 Euro an der Kasse nieder. Da musste ich schon schlucken. Das fertige Eis schmeckte dann auch so, wie veganes Eis oft schmeckt, wenn es Sahneeis imitieren will: Wässrig und fade (und das, obwohl ich statt der halben Vanilleschote schon eine ganze verwendet habe).

Superfood-Eis (Cover)Aber mal einen Schritt zurück: Was unterscheidet das Buch „Superfood-Eis“* von Kerstin Pooth und Astrid Sass von anderen Eis-Büchern? Das Superfood!

Als Superfood werden laut dem Buch „pflanzliche Lebensmittel bezeichnet, die einen überdurchschnittlich hohen Nährstoffgehalt aufweisen“. So weit, so einfach. In der Liste der Superfoods finden sich exotische Trend-Namen wie die Acai-Beere, Camu-Camu, Chiasamen, Gojibeeren, Lucuma oder Maca. Erstaunt hat mich aber, dass auch eine lange Liste von Früchten und anderen durchaus üblichen Eiszutaten wie Ananas, Apfel, Bananen, Blaubeeren, Cashews, Erdbeeren, Himbeeren, Kakao, Kokosnuss, Mandeln, Mango, Orangen, Pistazien, Vanille, Zimt und Zitronen als Superfood gehandelt werden. Da hätte ich auch gleich jedes meiner Frucht- oder Nusseis-Sorten als „Superfood-Eis“ bewerben können.

Um es uns nicht zu einfach zu machen, wollen die beiden Autorinnen jedoch auf Milchprodukte und Eier (wegen Unverträglichkeit von Kerstin Pooth) sowie auf Industriezucker (ohne Begründung, ist vermutlich einfach uncool) verzichten. Das führt dazu, dass alle 44 Rezepte im Buch vegan sind. Interessanterweise wird das an keiner Stelle im Buch erwähnt, was mir sogar ganz symphatisch ist.

Was mir jedoch beim Lesen so richtig auf die Nerven ging – und damit sind wir beim zweiten Punkt, welcher mir die Rezension so erschwert – ist die Erhöhung der vorgestellten Eiscreme-Rezepte, als wären sie Medizin und kein Genussmittel. Allein die Aufteilung der fünf Kapitel spricht Bände: „Happiness“, „Energizing“, „Immun-Boost“, „Detox“ und „Anti-Aging“.

Gegen Happiness sage ich nichts, denn kaum jemand mag widersprechen, dass Eis Glücksgefühle verursachen kann. Aber Stärkung der Abwehrkräfte, entgiften und entschlacken sowie eine Frischzellenkur, nur durch das Eis essen? Das könnte ich mit einem Augenzwinkern vielleicht akzeptieren, aber die Autorinnen meinen das wirklich ernst.

Das „Casheweis mit Maca“ soll für „Sex-Appeal“ sorgen, weil die enthaltenen Tonkabohnen „hypnotisch-erotisierend“ und das Maca „aphrodisierend“. Das „Apfeleis“ sorgt für „Zellschutz und stärkt das Immunsystem“. Das „Chia-Pflaumen-Sorbet“ soll wegen ein paar Gramm Chia-Samen den „Muskelaufbau unterstützen“ und den Proteinshake nach dem Fitnesstraining ersetzen. Das „Aprikoseneis mit Maulbeeren“ soll „verdauungsfördernd“ sein und „vor Viren und Bakterien schützen“. Das „Avocado-Eis mit Limette“ soll „gegen Stress helfen und Magen und Darm unterstützen“. „Kokoseis mit Kurkuma“ soll entgiftend wirken sowie den Zellschutz fördern. Ein „Acaisorbet“ soll angeblich die „Alterungsprozesse verlangsamen“ und „so die Haut länger jugendlich erhalten“. Selbst ein simples Erdbeereis wird als Schlankmacher verkauft, weil, nun ja, Erdbeeren wenig Kalorien und einen hohen Wasseranteil haben. Die Kalorien der Banane und vom Reisdrink und den Zucker vom Datteldicksaft, welche ebenfalls im Rezept enthalten sind, können anscheinend ignoriert werden.

Stellenweise konnte ich nicht anders als das Buch als Parodie auf den Gesundheitswahn zu lesen. Deshalb hier einige klarstellende Worte: Nur weil in einem Eis Agavendicksaft, Honig, Datteldicksaft oder Birkensüße statt Raffineriezucker enthalten sind, wird es der Körper immer noch als „zuckerhaltige Kohlenhydrate“ verarbeiten. Eis macht nicht dünn, jünger oder verbrennt Fett! Eiscreme ist ein Genussmittel, keine Medizin!

Wer abnehmen will, sollte Sport treiben und auf eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung achten, statt Eiscreme als Wundermittel anzusehen. Eis ist kein Jugendbrunnen. Jeder wird älter, da ändern ein paar Acaibeeren nichts dran.

Das Buch ist eine einzige Augenwischerei.
Betrachten wir es nüchtern: Ich bestreite nicht, dass Obst in der Regel viele Vitamine und andere gesunde Stoffe enthält. Auch die ganzen Nüsse, Samen, Kräuter und Gwürze mögen nützliche Kräfte haben. Aber in der Menge, in der sie in den Eis-Rezepten verwendet werden, sind sie weniger als ein Tropfen auf den heißen Stein. Und Kalorien, Kohlenhydrate, Fett und Zucker enthalten die Rezepte in der Regel trotzdem. Das wird dann in dem Buch wie beim „Walnusseis“ mit einem Satz weggewischt: „Über Kalorien wollen wir in einem Buch über Eis eigentlich nicht sprechen. Deswegen fangen wir auch bei Walnüssen nicht damit an“.

Soviel zur Theorie.
Wer die Rezepte in der Praxis nachmachen will, muss – siehe oben – richtig tief in die Tasche greifen, weil die ausgefallenen Zutaten viel Geld kosten. Selbst wenn ich ein Sorbet hätte probieren wollen, was traditionell weniger Zutaten benötigt, hätte ich so exotische Grundstoffe wie Camu-Camu-Pulver, Birkensüße oder Baobabpulver oder Stevia-Zucker parat haben müssen.

Auffälligerweise scheint das die jubelnden Fünf-Sterne-Rezensionen bei Amazon keineswegs zu stören. Da wird von den „einfachen, wenigen Zutaten“ und vom „Schlemmen ohne Sünde, ganz im Gegenteil – Schlemmen mit Genuss und deutlichem Wohlfühlfaktor.geschwärmt. Das klingt wie direkt aus einer PR-Fabrik.

Wer cremiges, traditionelles Eis liebt, sollte die Finger vom Buch lassen. Höchstens für Veganer, welche auf der Suche nach einigen exotischen Rezepten sind, mag das Buch eine Option darstellen. Alle anderen sollten lieber einige Runden mehr Joggen gehen und sich eine richtige Kugel Eis gönnen.

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Rezension: „Giro Gelato“ von Melanie Zanin und Manuel Weyer

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Jedes Jahr vor dem Sommer erscheinen einige neue Bücher mit Eisrezepten. Wir wollen etwas Licht in den Dschungel bringen, indem wir uns einige der interessantesten Neuerscheinungen genauer anschauen. Unsere bisherigen Rezensionen gibt es hier zum Nachlesen.

Heute jedoch geht es um das Buch „Giro Gelato“* (ZS Verlag) mit dem großspurigen Untertitel „Auf der Suche nach dem besten Eis der Welt“. Die Fotografin Melanie Zanin ist Tochter eines italienischen Eismachers und begibt sich von Düsseldorf aus auf die Reise nach Rom, um verschiedenen Eisdielen einen fotografischen Besuch abzustatten.

Die Fotos wechseln sich ab mit knapp 40 Eis-Rezepten von Manuel Weyer. Diese Rezepte sind relativ klassisch, hauptsächlich Milcheis, gefolgt von Sorbets mit einigen Eis-Desserts und Rezepten für Eiswaffeln oder Eiskaffee. Als Bindemittel kommt meist Eigelb zum Einsatz, manchmal wird auch ganz auf Ei verzichtet. So zum Beispiel beim von mir getesteten Rezept „Mädchen-Gedeck“ (Erdbeereis mit Vanillesauce), welches stattdessen griechischen Joghurt und Crème Fraîche enthält. Schien auch zu funktionieren und schmeckte wie erwartet.

Was das Buch von vielen anderen Eis-Rezeptbüchern unterscheidet, ist die Herangehensweise. Es ist im Grunde eine Mischung aus Rezeptbuch, historischer Einführung, Fotoband und Eisdielen-Empfehlung. Von den 154 Seiten sind geschätzt ca. 80 Seiten mit Fotos (fast immer vollformatig), also überwiegt eindeutig der Bildanteil. Die Bilder zeigen einerseits natürlich die vorgestellten Eissorten, aber auch ganz unterschiedliche Impressionen der besuchten Eisdielen.

Diese Eisdielen liegen alle auf der Route von Düsseldorf nach Rom. Insgesamt kommen 33 Eisdielen in 15 Städten vor, die allesamt auf dem Weg liegen. Gespickt ist das Buch mit etlichen Anekdoten, mal persönlicher Natur, mal mit historischen Erklärungen, zum Beispiel wo das Wort „Eisdiele“ herkommt oder wer das „Spaghettieis“ erfunden hat.

So unterschiedlich die Herangehensweise auch ist, vollkommen überzeugt hat sie mich leider nicht. Die Rezepte sind solide und meist mit haushaltsüblichen Zutaten leicht nachzumachen, aber insgesamt zu wenig und von den Sorten her selten überraschend. Viele Fotos sind sehr gelungen und machen Appetit auf mehr, aber für einen Bildband ist die Auswahl und Zusammenstellung nicht stringent genug. Die historischen Einschübe laden zum Blättern und Stöbern ein, gehen aber leider zu selten in die Tiefe. Die Eisdielen-Empfehlungen kranken logischerweise an der Tatsache, dass alle Eisdielen wie Perlen an einer Schnur entlang einer vorgebenenen Route liegen, es also etliche bessere Eisdielen nicht ins Buch geschafft haben, weil sie in anderen Städten ansäßig sind. Selbst die im Buch vorhandenen Eisdielen dienen vor allem als Fotolocation und (außer der Adresse) gibt es zu ihnen keine weiterführenden Informationen, warum genau diese im Buch vertreten sind.

So ist das Buch nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich kann mir das Buch gut als Geschenk für Einsteiger in die Materie vorstellen, also für Leute, die gerade eine Eismaschine bekommen haben und mehr zum Thema erfahren wollen, ohne gleich überfordert zu werden. Erfahrenere Eismacher werden im Buch jedoch kaum Neues finden.

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Eis-Bilanzierung selbst machen mit diesen Tools

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Um Eis mit perfekter Konsistenz herzustellen, bedarf es entweder vieler Experimente oder – deutlich einfacher – etwas Mathematik. Gelungene Eiscreme besteht in der Regel aus einer bestimmten Zusammenstellung verschiedener Zutaten: Wasser, Zucker, Fett und Trockenmasse sollten in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, um die ideale Mischung aus Geschmack, Süße und Cremigkeit zu erreichen.

Gutes Eis enthält beispielsweise höchstens 10% Fett, ca. 17–22% Zucker, ca. 35–40% Trockenmasse und ca. 60–65% Wasseranteil. Bei Sorbets sind die Werte etwas anders.

Eisbilanzierung am Beispiel eines alten Vanilleeis-Rezepts von 1900.

Das Berechnen dieser Verhältnisse nennt sich „Eis-Bilanzierung“. Das kann man aus Erfahrung lernen, viel bequemer ist es jedoch, sich die Werte ausrechnen zu lassen: Dafür gibt es verschiedene Tools, von denen ich euch einige vorstellen will.

Die meisten dieser Tools sind für professionelle Eismacher in Eisdielen konzipiert und berechnen neben den Rezept-Bilanzen oft auch die Herstellungskosten, Nährwerte und so weiter.

Da gibt es das „Eisbilanzierung-Tool“ der Eisfachschule, den „Eiskonfigurator“ der Eiswerkstatt, den „Eiscreator“ vom Eisforum und so weiter. Diese Profi-Tools kosten meist so zwischen 300–400 Euro und sind damit für den Hobbygebrauch viel zu teuer, zumal sie für private Zwecke auch überdimensioniert sind.

Eine deutlich günstigere Variante ist das „Eisprogramm“ von Simon Stuber für 30 Euro. Dieses Tool durfte ich ausgiebig testen und es kaum auch schon in einigen Rezepten in diesem Blog zum Einsatz, zum Beispiel bei diesem Zitronen-Buttermilch-Eis oder zur Kontrolle dieses alten Vanilleeis-Rezepts.

Das Eisprogramm ist im Grunde ein Excel-Tabelle (genauer gesagt für „OpenOffice“, funmit bedingten Formatierungen und Auto-Fill-Ins.

Der Kern dieses (und auch aller anderen) Eisprogramme ist ein Verzeichnis möglicher Zutaten, welche mit ihrem spezifischen Wasser-, Fett-, Zucker- und Trockenmasseanteil gelistet sind. In einem weiteren Tabellenblatt werden dann die gewünschten Zutaten aus einem Dropdown-Feld ausgewählt und die gewünschte Menge eingegeben. Die Auto-Fill-Ins berechnen dann für die gewählte Menge die Fett-, Zuckeranteile und so weiter und am Ende der Tabelle wird alles addiert und automatisch die prozentuale Verteilung berechnet.

Nun kann man relativ einfach sehen, ob die Zutaten passen oder ob das Eis beispielsweise zu wässrig wäre oder zu fettig. Dementsprechend können die Zutaten neu gewichtet werden, bis alle Werte zusammenpassen.

Hilfreich ist hier natürlich etwas theoretisches Verständnis, wie verschiedene Zuckerarten wirken, welche Funktion Fett und Eigelb im Eis haben und so weiter. Hier helfen Eisbücher wie „Eis – Perfektion aus Leidenschaft“ oder „Das Eisbuch“, ebenfalls von Simon Stuber.

Knapp 100 Zutaten sind in der Zutatenliste des Eisprogramms enthalten. Wer weitere Zutaten, die bisher nicht gelistet sind, hinzufügen muss, muss das manuell in der Excel-Tabelle machen und natürlich die entsprechenden Werte kennen. Zucker und Fett steht ja auf jeder Nährwerttabelle, aber Wasser- und Trockenanteile sind schon schwieriger zu ermitteln. Eine gute Ausgangsbasis für eigene Recherchen ist dieser Nährwertrechner, weil in der Detailansicht (auf den Namen der Zutat klicken) der Wasseranteil aufgeführt ist, die Trockenmasse ist also ungefähr die Differenz zu 100%.

Verbesserungswürdig bei der Ergebnisanzeige ist noch, dass es keine visuelle Anzeige gibt, ob der Mix passt. Deshalb habe ich mir mit Hilfe der Funktion „Bedingte Formatierung/Regeln zum Hervorheben von Zeilen“ eigene Filter angelegt, die mir das Ergebnis in Ampelfarben anzeigen: Grün, wenn der Wert einer Zeile ideal innerhalb der vorgebenen Rahmenwerte liegt, Gelb wenn er am Rand innerhalb der Rahmenwerte liegt und Rot, wenn er außerhalb der Rahmenwerte liegt (siehe Screenshot oben).

Auszug aus meinen „bedingten Formatierungen“ für die Ergebnisanzeige

Etwas umständlich ist auch die Verwaltung der eigenen Rezepte, weil für jedes Rezept ein neues Arbeitsblatt erstellt werden müsste und die Verwaltung dieser in Excel wenig komfortabel ist. Dafür hat Excel eben den Vorteil, dass Leute mit etwas VBA- oder anderen Programmierkenntnissen sich den Funktionsumfang schnell selbst anpassen können.

Wer regelmäßig neue Sorten kreiieren will und sich damit nicht auf sein Glück verlassen will, der findet mit dem Eisprogramm ein günstiges Tool, um die Eiserstellung etwas wissenschaftlicher anzugehen.


Die Eismesse Gelatissimo 2018 im Rückblick: Neuheiten und Trends

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Es war wieder soweit: Die größte Eismesse Deutschlands, die „Gelatissimo“ öffnete letztes Wochenende in Stuttgart die Pforten (zusammen mit der INTERGASTRA). Erich und ich haben wie letztes Mal tagelang intensiv nach den neusten Produkten, Trends und Kuriositäten Ausschau gehalten, damit ihr eistechnisch am Puls der Zeit bleibt.

Vorher ein Wort in eigener Sache: Letztes Mal gab es Journalisten, die meinten, wir würden es nicht merken, wenn sie sich den Rechercheaufwand vor Ort sparen, und einfach die Informationen aus unserem Blogartikel für ihre „Das sind die neusten Eis-Trends“-Artikel zusammenfassen würden. An diejenigen unser Hinweis: Natürlich merken wir das. Deshalb uns bitte vorher kontaktieren für ein Interview oder bei Informationsübernahme unsere Webseite als Quelle nennen. Das gebietet die journalistische Sorgfaltspflicht.

Kommen wir nun zum spannenden Teil.

Erich und ich konnten drei große Eistrends auf der Messe erkennen:

1. Schwarzes Eis

Auffällig war, dass fast jeder Eisanbieter schwarzes Eis im Sortiment hatte. Meist hieß es „Black Vanilla“, manchmal aber auch „Black Mamba“ oder ähnlich. Häufig ist das ein Vanilleeis, welches mit Aktivkohle (Lebensmittelkohle) eingefärbt wird. Die Färbung reichte von fast schwarz bis hellgrau, bei einigen Herstellern konnte man die Kohle sogar noch leicht als sandige Textur im Abgang schmecken. Ist nicht jedermanns Sache. Bei der Firma Kessko gab es das schwarze Eis mit Aktivkohle auch mit Lakritzgeschmack, Black Hawaii stellte ihr gleichnamiges schwarzes Eis mit Kokos-Schokoladen-Geschmack vor. Passend dazu gab es mehr von den schwarzen Eiswaffeln als noch bei der letzten Messe.

2. Eis mit sortenreinen Zutaten bestimmter Regionen

Während die Eisdielen früher einfach Pistazieneis, Schokoladeneis oder Haselnusseis anboten, wird nun vermehrt Wert drauf gelegt, sortenreine Zutaten aus einer bestimmten Region zu verwenden, um das Eis genauer beschreiben zu können. So gibt es nun „Pistazieneis mit Pistazien aus Bronte“ (oder „Pistacchio 100% California“) „Haselnusseis mit Nüssen aus Piemonte“, „Zitroneneis mit Saft aus Sizilien“ oder „Schokoladeneis mit Belgischer Schokolade“ (wahlweise auch mit „Single Origin“ Schokolade aus Equador bzw. Brasilien, Madagaskar, Peru oder Sao Thomé). Hervorzuheben ist hier der Anbieter Callebaut mit seiner neu entwickelten Schokoladeneis-Basis. Passend zum Nusstrend stellten sich deutlich mehr Nuss-Lieferanten vor als letztes Mal.

„Tahiti Lemon“ und „Zitrone mit Saft aus Sizilien“

3. Angebot an Vanilleeis-Varianten

Passend zum zweiten Trend wurde sich auch bei der deutschen Lieblingseissorte „Vanille“ ins Zeug gelegt, um mehr Auswahl anbieten zu können. Etliche Hersteller hatten nicht nur eine Vanillesorte, nein, oft sogar zwei bis hin zu MEC3, welche gleich fünf Vanille-Varianten präsentierten. Auch hier gab es Sorten, die mit „Bourbon-Vanille aus Madagaskar“ oder „Echter Tahiti-Vanille“ beworben wurden.

Fünf Sorten Eis mit Vanille oder „Vanillegeschmack“ zur Auswahl bei MEC3

Darüber hinaus gab es natürlich viele andere spannende Entdeckungen:

Nennenswerte Eissorten

Deutlich häufiger als sonst anzutreffen waren Eissorten mit Ingwer (z.B. Joghurt/Ingwer, Zitrone/Ingwer) und Feige. Auch Eissorten mit „Cheesecake“ im Namen gab es in vielen verschiedenen Ausprägungen (z.B. New York Cheesecake mit Mandarine und Krokant).
Die Eisfachschule präsentierte neben anderen Sorten ein Süßkartoffeleis, was weniger abwegig schmeckte als es sich anhört. Veru stellte ihr Stieleis vor, welches durch die Gefrieren mit flüssigem Stickstoff weniger Fett benötigt und dadurch weniger Kalorien hat. Bei Kessko gab es statt des immer häufiger anzutreffenden salzigen Karamelleis ein Karameleis mit salziger Schokolade, was gut zusammengepasst hat.
Keine Eissorte in dem Sinne, sondern eine Darreichungsform sind die Ice Cream Rolls, die sich am Stand der Deutschen Eis-Akademie großen Andrangs erfreuten, aber preislich deutlich über Eiscreme in Kugelform liegen. Da muss der Showeffekt mit eingepreist werden, da die Zubereitung deutlich länger dauert.

Was es sonst noch gab

Die familienbetriebene Vanilleplantage „Lavany“ aus dem Nordosten von Madagaskar stellte sich und ihren Onlineshop vor, wo Vanilleschoten, Vanilleextrakt, Vanillepulver und einige mehr erhältlich ist.
Verschiedene Vanillesorten und mehr bietet die Firma Eurovanille, zum Beispiel „Vanille-Kaviar“ aus gesiebten Bourbon-Vanille-Körnern und Vanille-Konzentrat oder Vanille-Beutel zum Aufgießen.
Als Rohstoff für Fruchteis oder Sorbets sind die Fruchtsäfte aus 100% Direktsaft (Orange, Mandarine, Pampelmuse, Zitrone, Bergamote) von Simone Gatto spannend, die es aktuell nur in Kühlboxen gibt; ab Ende des Jahres sind aber auch ungekühlte Flaschen mit 200 oder 500 ml geplant. Erhältlich sind die Säfte bei Eisunion oder Backring.
Wer sein Eis mit Kokosgeschmack zubereiten möchte, sollte sich „Taste Nirvana“ anschauen, frisch abgefülltes Kokoswasser aus Thailand in verschiedenen Varianten.
Die Waffelfirma Waffel Meyer präsentierte eine „Sanddorn-Eiswaffel“.

Wer etwas Platz im Tiefkühler hat, kann sich verschiedene, teils exotische Sorten Fruchtpüree in 100g-Beuteln bei Tropifruit bestellen bei einer Mindestabnahme von drei Kilo.
Die Firma Gelado Cororido aus Portugal forscht zusammen mit dem International Iberian Nanotechnology Laboratory (INL) an einem gesunden Eis namens an Icecare ohne Fett. Erreicht werden soll dies, indem das Fett durch fettfreie essbare Nanogels ersetzt wird. In einem Jahr soll ein Eis vorzeigbar sein.
Wer seine Eis-Mixe nicht so gern selbst herstellt, kann sich die Eis-Mixe von Luicella anschauen, die es in vier verschiedenen Sorten gibt.
Eine echte italienische Eismaschine für den Hausgebrauch? Die bietet Cube Italy mit seinem „Cube 750″ an.

Was meint ihr, welchen Trend ihr am ehesten in eurer Eisdiele entdecken werdet?

Testbericht: Eismaschine Nemox NXT-1

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Wenn wir etwas testen, haben wir den Anspruch, das Produkt auch wirklich auszuprobieren, um Praxiserfahrungen zu sammeln. Deswegen gibt es bisher auch so wenige Eismaschinen-Tests hier im Blog, weil die Geräte teuer und sperrig sind.

Auf der Gelatissimo-Messe sprach ich mit dem Chef der Firma Espresso Pool aus Hamburg, welche die italienischen Eismaschinen der Firma Nemox in Deutschland vertreiben. Da Nemox zu den Top-Marken für Eismaschinen gehört, wollte ich gerne deren Eismaschinen ebenfalls ausprobieren.

Espresso Pool war so freundlich, mir das Nemox-Topmodell „Gelato NXT1 L’Automatica“* für einige Wochen zur Verfügung zu stellen, damit ich die Maschine auf Herz und Nieren testen kann.

Die Nemox NXT1 wird als „einzige vollautomatische Eismaschine der Welt“ beworben. Einfach Eismix einfüllen, Knpf drücken und warten. Gut, soweit ist der Ablauf auch bei anderen Eismaschinen, der Unterschied soll sein: Die Maschine erkennt automatisch, wenn die Eismasse fest genug ist, schaltet sich dann für maximal acht Stunden in einen Erhaltungsmodus und rührt dann nur jeweils kurz weiter, wenn die Eismasse zu flüssig zu werden beginnt.

Als die Maschine ankam, hatte ich schon die Eismischung für ein bewährtes Rezept (Schokoladeneis) vorbereitet. Aber die Enttäuschung war groß: Die Maschine ging zwar an und kühlte, aber rührte nicht. Nach einem Telefonat mit dem Techniker entschieden wir uns für einen Austausch der Maschine. Ich bekam also ein neues Testgerät zugeschickt, welches paar Tage später eintraf.

Wieder habe ich eine Eismischung vorbereitet, diesmal dieses Vanilleeis. Die Freude war groß als die Maschine ansprang und nach der regulären Kühlphase von zwei Minuten mit einem lauten Röhren das Rühren begann. Die Freude ließ leider nach als nach ca. einer halben Stunde die Maschine das Rühren beendete und in den Erhaltungsmodus schaltete. Komisch, dabei war die Eismasse definitiv noch nicht fest genug. Also schaltete ich die Maschine kurzerhand ganz aus, wieder an und ließ sie von vorne beginnen. Als sich die Maschine irgendwann erneut in den Erhaltungsmodus schaltete, war die Konsistenz des Eis zufriedenstellend und so ca. alle fünf Minuten rührte die Maschine tatsächlich etwas weiter, um diese Konsistenz zu erhalten.

Da ich jetzt aber nicht ca. einen Liter Eis alleine essen wollte und bei uns das Eis sowieso immer in den Tiefkühler kommt, wollte ich den Metallbehälter zum bequemeren Umfüllen aus der Maschine heben. Hier offenbarte sich eine kleine Designschwäche, weil der Rührer mit der Maschine so verschraubt ist, dass ich erst den Rührer losschrauben muss, um den Behälter entnehmen zu können. Bis dahin ist jedoch schon mein Eismix gekommen und ich musste quasi ins fertige Eis greifen, um die Schraube lösen zu können.Als nächstes habe ich wieder das bewährte Schokoladeneis probiert, aber auch hier schaltete sich die Maschine zu früh ab und erst nach einem zweiten Start erhielt ich die gewünschte Eiskonsistenz. Bei der dritten Sorte, einem klassischen Sorbet, schaute ich genau auf die Uhr. Und siehe da: Beide Male schaltete sich die Maschine nach genau 30 Minuten Laufzeit ab, was gefühlt auch der Laufzeit der anderen Tests entsprach.

Nach diesem etwas ernüchternden Test schickte ich die Maschine zurück. Die Firma testete die Nemox und kam zu dem Schluss, dass diese bei ihnen einwandfrei funktionierte. Der Unterschied war, dass ich die zweite Maschine ohne Kontaktflüssigkeit zwischen Maschine und Behälter verwendet hatte, nachdem der Techniker meinte, es ginge auch ohne. Laut Anleitung soll eine Alkohollösung oder Salzwasserlösung dafür sorgen, dass der Kältetransfer besser stattfinden kann. .

Die Maschine kann auch komplett ohne rausnehmbaren Behälter und damit auch ohne Kontaktflüssigkeit betrieben werden. Dann stelle ich mir das Reinigen des Inneren von den Eisresten etwas schwierig vor.

Gehen wir davon aus, dass die Maschine so wie beworben funktioniert:
Dann eignet sie sich gut, um tafelfrisches Eis als Dessert für Gäste zu servieren, ohne sich kurz vorher um das Eis statt um die Gäste kümmern zu müssen. Da die Maschine jedoch einen Geräuschpegel an den Tag legt, der eine Unterhaltung etwas stört, sollte sie dann nicht im gleichen Raum stehen.

Wer wie ich das Eis jedoch sowieso für den Tiefkühler umfüllen will, weil er nicht die komplette Charge auf einmal isst, für den ist diese Maschine weniger geeignet, zumal sie mit über 600 Euro deutlich teurer ist als Eismaschinen anderer Hersteller ohne die Automatik-Funktion.

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Rezension und Testbericht: Eismaschine Unold Profi Plus

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Vor anderthalb Jahren habe ich meine aktuelle Eismaschine gekauft, eine „Unold Profi Plus“* und gemerkt, dass ich noch gar keine Rezension dazu veröffentlicht habe.

Auf jeden Fall habe ich sie in den letzten 18 Monaten ausgiebig genug getestet, um ein umfassendes Urteil abzugeben.

Zuerst jedoch: Diese Eismaschine von Unold gibt es in zwei Varianten: Die „Unold Profi“* hat 180 Watt Leistung und kostet ca. 285 Euro, die „Unold Profi Plus“* hat 250 Watt Leistung und kostet ca. 330 Euro, also ungefähr 45 Euro mehr.

Ich habe mich für letztere entschieden, kann mangels eines direkten Vergleichs jedoch nicht sagen, ob die Entscheidung richtig war.

Auffällig ist zuerst das ungewöhnliche, fast quadratische Design der Eismaschine. Das geht mehr in die Höhe als wie bei etlichen anderen Eismaschinen in die Breite. Das hat den Vorteil, dass die Eismaschine weniger Platz in der Küche auf der Arbeitsplatte verbraucht, aber ich kann sie leider genau deshalb nicht wie meine vorherige Eismaschine zwischen den Nutzungen im Schrank verstauen.

Die Bedienung ist denkbar einfach: Stecker rein, „Power“ drücken zum Anschalten und dann „Start“ drücken zum Rühren. Mehr ist nicht zu tun. Der Deckel oben ist komplett abnehmbar, auch während des Betriebs, was das Einfüllen leicht macht und auch das nachträgliche Einfüllen von Variegato oder Stückchen ermöglicht.

Die Füllmenge ist mit ca. 2 Litern großzügig bemessen und erlaubt es, unsere hier veröffentlichten Rezepte, die meist für ca. 1 Liter ausgelegt sind, mal 1,5 oder gar mal 2 zu nehmen, um mehr Eis auf einmal herstellen zu können.

Bei einer Füllmenge von ca. 1 Liter ist die Maschine auf jeden Fall schneller fertig als meine alte Unold de Luxe, trotzdem bleibt mir auch der Rührer der neuen Eismaschine manchmal stecken, wenn ich das Eis nicht rechtzeitig aus der Eismaschine hole. Diese Abschaltautomatik sorgt aber auch dafür, dass sich der Motor nicht überhitzt.

Beim Rausholen vom Eis gibt es meiner Ansicht nach aber den größten Kritikpunkt:
Der Rührer hält durch seine Konstruktion viel, um nicht zu sagen, fast alles vom fertigen Eis, fest und das erfordert ein mühsames Abkratzen. Das wird noch dadurch erschwert, dass der Rührer relativ breit ist, man braucht also einen mindestens ebenso großen gefrierfähigen Behälter, über den man den Rührer beim Abkratzen halten kann. Ich empfehle hier die 1,3 Liter „Polarstern“* Gefrierbehälter von Tupperware.

Fast das gesamte Eis bleibt am Rührer hängen…

Die Reinigung wiederum ist einfach, man kann sowohl den Behälter als auch den Rührer und Deckel problemlos in die Spülmaschine geben.

Nach einigen Nutzungen hat sich bei mir im Behälter unter dem Plastik eine dünne Schicht „Reste“ gebildet, die ich nicht entfernt bekomme. Das finde ich nicht hygienisch, aber bisher sieht es auch nicht nach Schimmel oder so aus:

Reste unter dem Plastikrand der Rührschüssel der Unold Profi Plus Eismaschine (über der roten Markierung)

Lohnt sich die Eismaschine?
Wenn wir davon ausgehen, pro Durchgang ca. ein Liter Eis zu machen, was uns ca. 10 große Kugeln beschert, die wiederum in einer Eisdiele zusammen locker mindestens 10 Euro kosten würden, rentiert sich diese Eismaschine nach ca. 33 Durchgängen. Diese habe ich innerhalb eines Jahres schnell erreicht.

Fazit:
insgesamt hat mich die Kombination aus Preis, Leistung und Qualität überzeugt. Nur das Umfüllen vom fertigen Eis ist aufwändiger als bei anderen Maschinen, dafür freuen sich die Kinder, dass mehr zum Ablecken übrig bleibt.

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Testbericht: Eis bilanzieren mit der Webseite EisApp24.de

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Vor einigen Wochen bekam ich eine Mail von Dirk Hofmann, der mir seine neue Webseite www.eisapp24.de präsentierte und anbot, diese kostenlos zu testen.

Das nahm ich gerne in Anspruch und möchte sie euch heute vorstellen.
Registrierte Nutzer können auf der Webseite Eis-Rezepte bilanzieren und verwalten. Was so simpel klingt, war in der Vergangenheit leider nicht so einfach möglich. Ähnliche Programme kosteten mehrere hundert Euro, also Alternative gab es selbstprogrammierte Excel-Listen oder diese Version von Simon Stuber, mit der ich ebenfalls lange gearbeitet habe.

Startseite der Webseite eisapp24.de

Die Eisapp24-Webseite ist da in vieler Hinsicht deutlich komfortabler. Zum einen ist das Verwalten verschiedener Rezepte einfacher. Außerdem lassen sich die fertigen Rezepte mit einem Schieberegler leicht an verschiedene Produktionsvolumen anpassen, was nützlich ist, wenn man ein Rezept für eine kleinere Maschine für eine größere umwandeln will.

Doch schauen wir uns die Seite mal an:
Nach dem Einloggen landen wir auf der Seite „Meine Bilanzierungen“. Hier werden die fertigen Rezepte übersichtlich dargestellt, am Anfang sind 5 verschiedene Rezepte voreingestellt, im Laufe der Zeit kommen dann die neuen dazu.

Meine Bilanzierungen in der eisapp24.de

Es gibt die Ansicht mit Thumbnails, welche natürlich ausgetauscht oder neu hochgeladen werden können, oben rechts gibt es auch die Option, eine Listenansicht mit mehr Detailinfos zu wählen oder zwei Rezepte nebeneinander zu vergleichen.

Wenn man auf „Neue Bilanzierung“ klickt, landet man auf einer neuen Seite, wo das neue Rezept kreiert werden kann. Die Seitenansicht besteht aus sechs durchnummerierten Teilen:

Detailansicht einer Rezeptbilanzierung

Unter Punkt 1 wird der Rezepttitel vergeben, der Eistyp (Eiscreme, Fruchteis, Sorbet) eingestellt, der gewünschte Luftaufschlag und es gibt ein Notizfeld.

Der Hauptteil der Arbeit findet unter Punkt 2 statt, hier werden die Zutaten und deren Menge ausgewählt und geschaut, ob die Zusammenstellung ausgewogen ist. Grüne Häkchen zeigen an, wenn die Zusammenstellung passt, ansonsten steht ja „zu viel“ oder „zu wenig“.

Bei Punkt 3 kann nun ausgewählt werden, wie viel Eismasse man herstellen will: Die Auswahl reicht in 500ml-Schritten von einem Liter bis zwei Liter in der Hobby-Version bzw. bis 60 Liter in der Profi-Version. Punkt 4 zeigt dann als Ergebnis die Menge der Zutaten an, um die gewünschte Eismenge zu erzielen.

Punkt 5 zeigt die Nährwerte, also wie viel Kalorien und Nährwerte im Eis pro 100g und pro Kugel stecken. Die gewünschte Kugelgröße kann in den Einstellungen variiert werden.

In der Profi-Variante gibt es zusätzlich noch Punkt 6, der die Herstellungskosten pro Liter und pro Kugel ausrechnet. Der Preis der Zutaten kann natürlich ebenfalls in der Rohstoffliste angepasst werden, was nützlich ist, falls jemand nur mit Bio-Zutaten o.ä. arbeitet.

Oben rechts kann das fertige Rezept dann gespeichert, gedruckt, kopiert oder gelöscht werden, wobei beim Drucken ausgewählt werden kann, welche der Punkt berücksichtigt werden sollen.

Erstellung eines neuen Rohstoff-Eintrags mit eisapp24.de

Auf der Seite „Rohstoffe“ sind 70 häufig verwendete Rohstoffe wie verschiedene Früchte, Milch- und Zuckerarten voreingestellt. Diese können allesamt verändert und neue Rohstoffe hinzugefügt werden. Die Berechnungen funktionieren aber nur, wenn alle Rohstoffwerte wie Trockenmasse, Wasser, Zucker, Fett und der Preis bekannt sind.

Abgerundet wird die Seite durch einen Theorieteil, der Neulingen bei der Rezepterstellung helfen soll.

Preisstruktur der eisapp24.de

Der Preis für die Nutzung beträgt jährlich für die Hobby-Version 29,95 Euro, für die Profi-Version 129,95 Euro. Der Unterschied ist zum einen die maximale Produktionsmenge sowie die Berechnung der Herstellungskosten.

Das halte ich bei dem Komfort für einen fairen Preis, zumal das Tool einem wirklich die Arbeit erleichtert. Selbst wer keine Rezepte komplett neu kreieren will, kann das Tool nutzen, um zum Beispiel Rezepte aus dem Internet auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen oder quasi gekaufte Eissorten basierend auf der Zutatenliste und den Nährwerten „nachzubauen“.

Update 22.07.2019:
Unter anderem aufgrund der Vorschläge der Blogleser kann die Produktionsmenge nun milimetergenau angegeben werden und die durchschnittliche Summe der Süßkräfte wird angegeben. In der Profi-Version wird auch angezeigt, wie viele Kugeln man mit der geplanten Produktionsmenge erzielen kann.

Verlosung von 3x Hobby-Accounts für ein Jahr

Dirk hat mir freundlicherweise erlaubt, 3x einen Hobby-Account für ein Jahr zu verlosen. Was müsst ihr dafür tun? Schreibt einen Kommentar unter diesen Artikel mit drei Infos: 1. was ihr euch von eisapp24.de versprecht, 2. einen Feature-Wunsch, den ich in der Rezension noch nicht genannt habe sowie 3. eure Lieblingseissorte. Aus den gültigen Teilnehmern verlosen wir die drei Gewinner.

Achtet bitte darauf, eine gültige Emailadresse anzugeben, die wird für die Zustellung des Gewinns benötigt. Teilnahmeschluss ist der 21.7.2019. Die Gewinner werden danach per Mail benachrichtigt, der Rechtsweg is ausgeschlossen.

Rezension: „Die Eis-Bibel“ von Yüksel Saier und Engert Eis

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Weil sich das Buch etwas großspurig die „Die Eis-Bibel“* nennt und ich zusammen mit der Autorin Yüksel Saier von der Firma „Engert Eis“ neulich zusammen in einer Radio-Gesprächsrunde saß, möchte ich es mir nicht nehmen lassen, das Rezeptbuch genauer unter die Lupe zu nehmen.

Im Vergleich zu vielen anderen Eisbüchern ist es etwas größer und gehört zu den dickeren Exemplaren auch wegen des Hardcovers, was es leider auch mit knapp 40 Euro etwas teurer macht.

Auf knapp 320 Seiten gibt es insgesamt 109 Eisrezepte und 12 Rezepte für Toppings, dazu kommen einige kurze Rezepte, um Zutaten wie Amarenakirschen oder Nussmus selbst zu machen. Abgerundet wird das Buch von ca. 16 Textseiten zur Warenkunde, Eisgeschichte und Eisherstellung, die sich aber auf sehr grundlegende Informationen beschränken. Am Ende gibt es ein übersichtliches Register sowohl nach Eisarten als auch nach Zutaten.

Die Eisrezepte gliedern sich auf in:

  • 26x Milch-Sahne-Eis ohne Ei
  • 8x Dunkles Schokoladeneis ohne Ei
  • 4x Weißes Schokoladeneis ohne Ei
  • 8x Joghurteis ohne Ei
  • 4x Frucht-Milch-Eis ohne Ei
  • 8x veganes Eis
  • 7 Milch-Sahne-Eis mit Ei
  • 6x Parfait
  • 19x Sorbets
  • 7x Granitas
  • 11x Frozen Desserts
  • 12x Toppings

Bis auf die Frozen Desserts und die Toppings funktionieren die Rezepte so, dass ein Grundrezept vorgestellt wird, zum Beispiel Joghurteis oder Milch-Sahne-Eis und das dann in den folgenden Rezepten abgewandelt wird, zum Beispiel zu einem „Joghurteis mit Honig und Walnüssen“ oder das Milch-Sahne-Eis zu Kokoseis, Zimteis usw.

Diese Herangehensweise finde ich ganz sympatisch, weil der aufmerksame Leser schnell merkt, nach welchem Schema die Varianten der Grundrezepte funktionieren und sich dadurch eher an eigene Versionen traut.

Die Rezepte ergeben Füllmengen von ca. 900‑1000 ml und kommen erfreulicherweise mit wenigen Zutaten aus, als Bindemittel wird hauptsächlich auf Johannisbrotkernmehl* gesetzt bzw. im Kapitel „mit Ei“ logischerweise auf Eigelb. Abgesehen von Glukosepulver* und dem Sojadrink* bei den veganen Rezepten sind die anderen Zutaten alle haushaltsüblich und somit leicht nachzukochen.

Bisher habe ich drei Rezepte aus dem Buch (Erdnusseis, Vanilleeis mit Ei und Kaffeeeis) nachgemacht und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, auch wenn die Bilanzierung im Detail etwas von den empfohlenen Richtwerten abweicht.

Fast jedes Rezept ist auf einer Doppelseite abgebildet, wovon die eine Seite sehr übersichtlich die Zutaten, Menge und die Arbeitsschritte auflistet und die andere Seite ein formatfüllendes Eisfoto des Fotografen Christian Reinhardt zeigt, welches klassisch, aber passend fotografiert ist:

Doppelseite 86/87 mit dem Rezept für „Salty Caramel-Eis“
(© Christian Verlag / Christian Reinhardt Verlag)

Die enthaltenen Rezepte sind eher Klassiker, eignen sich damit aber gut für Einsteiger. Experimente wie im Buch „The Icecreamists“ oder „Das beste Eis der Welt“ haben hier keinen Platz. Um dem Namen „Eis-Bibel“ gerecht zu werden, hätte ich mir einen deutlich fundierteren Theorieteil gewünscht, wie er im leider sehr teuren Buch „Eismanufaktur“* zu finden ist. Wer jedoch noch kein Eisbuch hat, wird als Anfänger mit der „Eis-Bibel“ einen entspannten Einstieg in die eigene Eisherstellung finden.

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Rezension: „Pidapipó: Eistoll & Dessertverliebt“ von von Lisa Valmorbida und Jean Julien

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Rechtzeitig vor jedem Sommer erscheinen einige neue Bücher mit Eisrezepten und ich versuche im Laufe der Saison die wichtigsten Neuerscheinungen für Euch durchzulesen und zu testen, damit ihr einen Überblick im Dickicht der Rezeptbücher behalten könnt.

Illustration: © Jean Jullien Foto: © Lauren Bamford und Jesper Hede
(Sieveking Verlag, 2019)

Vor paar Wochen gab es die Rezension der „Eis-Bibel“, heute ist das Buch „Pidapipó: Eistoll & Dessertverliebt“* von Lisa Valmorbida an der Reihe. Lisa betreibt seit knapp sechs Jahren die gleichnamige Eisdiele „Pidapipó“ in Melbourne, Australien, vor zwei Jahren erschien ihr Rezeptbuch „Gelato Eight Days A Week“* in englisch und vor wenigen Monaten nun auch das vorliegende Exemplar in deutsch.

Die Illustrationen sind von Jean Julien und spielen in einer Mischung aus Foto und Zeichnung sehr kreativ und fantasievoll mit den verwendeten Zutaten und deshalb hat das Buch zurecht 2018 den AGDA Design Award und den „Australian Design Award“ für das am besten gestaltete Kochbuch erhalten.

Illustration: © Jean Jullien
Aus: PIDAPIPÓ. EISTOLL & DESSERTVERLIEBT (Sieveking Verlag, 2019)

Uns soll es aber mehr um den Inhalt geben. Im Buch sind 55 Rezepte enthalten, davon 16 Sorbets und Granitas sowie 18 Eis-Desserts wie „Brioche mit Pistanzieneis“ oder „Apfel-Amaretti-Crumble“, es bleiben also ca. 20 Eiscreme-Sorten.

Die Eisrezepte werden wie im Buch „Das beste Eis der Welt“ nach den vier Jahreszeiten gegliedert und durch viele persönliche Anekdoten und alte Familienfotos unterteilt. Die Rezepte sind übersichtlich layoutet und in so gut wie jedem davon ist Johannisbrotkernmehl als Bindemittel enthalten.

Hier fangen jedoch leider meine Kritikpunkte an: Für einen Liter Eismasse werden hier fünf (!) Gramm Johannisbrotkernmehl verwendet, was eindeutig zu viel ist und zu einer kaugummiartigen Konsistenz führt. Ich habe das Salzkarameleis sowie das Milcheis nachgekocht und fand im Endeffekt selbst meine verwendeten 3 Gramm noch relativ viel. Während auf Seite 16 noch steht, dass Johannisbrotkernmehl erhitzt werden müsse, um aktiv zu werden, gibt es etliche Rezepte im Buch, wo das nicht der Fall ist, was wiederum okay ist, weil Johannisbrotkernmehl tatsächlich auch kalt bindet.

Beim Rezept für das Salzkaramelleis stimmt die verwendete Wassermenge nicht mit der angegebenen Kochzeit überein und bei den Rezepten für „Minikrapfen, gefüllt mit Nutella-Wirbel-Eis “ und „Cannoli mit Ricottafüllung“ steht wortwörtlich „Einen großen Topf halbhoch mit Pflanzenöl füllen. Das Öl auf 170°C erhitzen“. Kein Wort davon, wie brandgefährlich eine solche Menge siedendes Öl ist und auch keine Erwähnung einer Friteuse als Alternative. Das halte ich für grob fahrlässig.

Minikrapfen, gefüllt mit Nutella-Wirbel-Eis
Foto: © Lauren Bamford und Jesper Hede
Aus: PIDAPIPÓ. EISTOLL & DESSERTVERLIEBT (Sieveking Verlag, 2019)

Wenn wir die Menge vom Johannisbrotkernmehl in jedem Rezept halbieren, funktionieren diese und sind leicht nachmachbar. Dafür ist die Rezeptmenge jedoch insgesamt, vor allem im Vergleich zu anderen guten Eisbüchern, sehr gering. Nicht mal der Klassiker, ein normales Vanilleeis ist im Buch zu finden. Stattdessen erwähnt die Autorin auf Seite 31 beim „Fior Die Latte-Milcheis“-Rezept nur, dass sie dieses lieber als Vanilleeis mag. Auch hier kein Hinweis, wie das Rezept leicht zu einem Vanilleeisrezept abzuwandeln wäre.

Zusammen mit den Familienfotos und den ausführlichen Anekdoten zur Familiengeschichte und Entstehung ihres Eissalons drängt sich der Eindruck auf, die Autorin wollte eher eine Biografie ihrer Eisdiele schreiben als ein universell nützliches Rezeptbuch. So mindert das leider die Brauchbarkeit des Buches. Es blättert sich aufgrund der gelungenen Illustrationen schön durch, aber die Benutzung gestaltet sich aufgrund der genannten Punkte schwieriger als bei anderen Büchern.

* Affiliate

Rezension: Eismischung „Wunderhut Selbstmacheis“ von Der Verrückte Eismacher

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Der verrückte Eismacher ist einigen Leserinnen und Lesern vielleicht schon als Eisdiele in München bekannt, welche ich hier rezensiert habe. Nun hat der Eismacher wie schon vor ihm die Hamburger Eisdiele „Luicella’s Ice Cream“ verschiedene Eispulver namens „Wunderhut“* auf den Markt gebracht, um Leuten die häusliche Eisherstellung zu erleichtern.

Aktuell gibt es fünf Sorten im Shop: Eismischung für Milcheis, Fruchteis, Joghurteis, Schokoladeneis und für Eis mit Alkohol. Enthalten sind je nach Sorte 170 bzw. 175g Eispulver bei einem Preis von 6,90 Euro. Ein 5er-Pack mit je einer Sorte ist etwas günstiger.

Die Verpackung ist ungewöhnlich und aus meiner Sicht ein großer Kritikpunkt. Beim Verrückten Eismacher lehnt sich alles an „Alice im Wunderland“ an, sein Name z.B. vom verrückten Hutmacher und deshalb soll die Verpackung, wie im Bild oben zu sehen, gemäß der „Corporate Identity“ einen Hut nachahmen.

Dieser ist aus Metall und lässt sich an der „Hutkrempe“ öffnen. Drumherum ist noch viel Plastik mit den Nährwertangaben. der Zutatenliste und einigen anderen Infos. Innen gibt es noch ein kleines Faltblatt, welches auf der einen Seite noch mal erwähnt, mit welchen Flüssigkeiten welches Eispulver gemischt werden soll und auf der Rückseite ist kurz die Zubereitung erklärt. Die Pulver selbst ist noch mal in Plastik verpackt.

Damit ist das ziemlich viel Verpackungsmüll für 170g Gramm Pulver. Ich dachte erst, ich könnte die Metalldose vielleicht anderweitig für Kleinkram verwenden, was aber unpraktisch ist aufgrund der breiten Hutkrempe. Da diese oben sein müsste, damit beim Öffnen nicht alles rausfällt, wäre auch der Aufdruck kopfüber, der zumal neutraler hätte gestaltet sein können, um die Dose ansehnlicher zu machen.

Das Eispulver auf meiner Handfläche

Die 170g Pulver ergeben zusammen mit der Flüssigkeit je nach Sorte ca. 500g (Schokoladeneis) bis 650g (Milcheis) Eismasse. Das finde ich bei einem Preis von knapp 7 Euro pro Eismischung teuer, auch im Vergleich zu anderen Eismischungen. Diese Menge ist für meine Eismaschine aber eh unter der Mindestfüllmenge und ich muss zwei Eismischungen verwenden, um ein Mal Eis machen zu können.

Die Zubereitung ist denkbar einfach: Je nach Sorte werden z.B. beim Milcheis für ein „Fior di Latte“-Eis 300g Vollmilch sowie 183g Sahne zum Pulver gegeben, gut durchgemixt und ab in die Eismaschine. Beim Fruchteis sollen 414g frisch gepresster Orangensaft sowie 58g Wasser hinzugeben werden, um ein Orangen-Fruchteis zu erhalten.

Wer jedoch keine Eismaschine hat, sollte den Aufwand nicht unterschätzen, die Eismasse während der Gefrierens alle 30 Minuten für ca. acht Stunden umrühren zu müssen. Und selbst dann wird die Konsistenz nicht so cremig werden wie bei der Zubereitung in einer Eismaschine.

Theoretisch können die Pulver als Basis für viele „verrrückte“ Eissorten genutzt werden, aber leider ist das dazugehörige Rezeptbuch, was im Shop gelistet ist und Vorschläge machen soll, seit über einem Jahr „vergriffen“.

Diese Eispulver können ja, wie hier im Blog beschrieben, ganz unterschiedliche Zutaten enthalten. Beim Verrückten Eismacher besteht die Eismischung für Milcheis z.B. fast zur Hälfte aus Rohrzucker, gefolgt von Magermilchpulver, Glukosepulver, Pflanzenfasern und Maltodextrin, sowie Verdickungsmittel wie Johannisbrotkernmehl, Xanthan, Guarkernmehl und etwas Salz.

Solche Mischungen kann man wie hier erklärt auch selbst machen, das erfordert bei ca. 9–12 Zutaten pro Eismischung aber natürlich Geduld und genügend Rohstoffe, die dann entsprechend auch verbraucht werden müssen. Wer also selten Eis macht, spart sich mit den Fertigpulvern Zeit und Zutaten.

Ein weiterer Wermutstropfen war bei mir die Haltbarkeit: Eine Lieferung, welche ich am 25.8.2019 bestellt habe, kam am 29.9.2019 bei mir an und die Eismischungen hatten als Mindesthaltbarkeitsdatum den 31.10.2019, also ca. zwei Monate. Das finde ich für ein Convenience-Produkt deutlich zu kurz, zumal die trockenen Zutaten eigentlich länger haltbar sein sollten.

Fazit: Mit einer (kleinen) Eismaschine funktionieren die Mischungen wunderbar, schmecken und sparen Zeit, sind aber verhältnismäßig teuer und verursachen unnötig viel Verpackungsmüll. Wer es ausprobieren will, kann die Wunderhut-Sorten hier bei Amazon.de* kaufen.

* Affiliate-Link


Rezension: „Eis aus dem Wunderland“ vom verrückten Eismacher

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Wenn ich in München bin, gehört ein Besuch bei einer der Eisdielen vom verrückten Eismacher Matthias Münz als Pflichtprogramm dazu. Auch seine „Wunderhut“-Eismischungen für selbstgemachtes Eis für Zuhause habe ich schon ausprobiert und hier im Blog rezensiert.

Heute komme ich endlich dazu, sein Buch „Eis aus dem Wunderland“ zu rezensieren.
Das Buch erschien 2022 in der Edition Michael Fischer (ISBN: ‎978–3745909876) und liefert auf ca. 160 Seiten über 50 Rezepte, meist für Eiscreme, aber auch sechs Rezepte für Toppings wie gebrannte Mandeln, Bratäpfel, Brownies, Cheesecake und so weiter.

Das Buch beginnt nach einer kurzen biografischen Vorstellung des Autors mit einem Theoriekapitel über die Grundlagen der Eisherstellung. Sehr löblich ist hier, dass er ausführlich die Eisbilanzierung erklärt, bei der die Zutaten mit Hilfe ihrer Fette, Feststoffe, Eiweiße etc. ausbalanciert werden. Das fehlt in vielen anderen Eisbüchern, hilft auch enorm beim Verständnis, warum manche Eisrezepte gelingen und manche nach einer Abwandlung viel zu hart oder weich sind, zu pulvrig oder anders.

Aber wer nicht selbst rechnen will, kann natürlich direkt zum Rezeptteil übergehen, welcher locker in sechs Abschnitte unterteilt ist: Es gibt fruchtige/erfrischende Rezepte, sahnige/nussige Rezepte, Eis mit Süßigkeiten drin (wie Zimtschnecken, Milchschnitte, Pfannkuchen, etc.), Wintereis, aufregende Kombinationen und herzhafte Eissorten.

Jedes Eis bekommt eine Doppelseite gewidmet, wobei auf der linken Seite übersichtlich geordnet die Zutaten und die Zubereitung aufgelistet werden und rechts ein appetitanregendes Foto vom fertigen Eis. Zusätzlich wird dort immer die „Wunderhut-Option“ erwähnt, also wie die jeweilige Eissorte auch schneller mit er Wunderhut-Eismischung zubereitet werden kann.

Ich habe testweise die beiden Eisrezepte für Pina-Colada-Eis (Seite 36) und Pistazieneis (Seite 62) ausprobiert und bin sehr zufrieden mit dem Geschmack und der Konsistenz. Die Eisrezepte basieren alle auf der sehr ähnlichen Methode, bei der die Milch und Sahne und ggf. andere flüssige Zutaten erhitzt und dann mit den Trockenzutaten, bestehend meist aus drei verschiedenen Zuckerarten und zwei Mehlen (Johannisbrotkernmehl und Guarkernmehl) gemischt werden. Das ist eine Methode, die im Gegensatz zum Binden mit Eigelb beispielsweise sehr häufig in der professionellen Eisherstellung angewendet wird.

Doppelseite aus dem Buch „Eis aus dem Wunderland“ (© EMF Verlag)

Grundsätzlich könnte die Zubereitung meist auch komplett kalt erfolgen, aber das Erhitzen kann bei einigen Zutaten für besseren Geschmack sorgen, erleichtert keimfreies Arbeiten und die Bindemittel können besser arbeiten.

Die Sortenvielfalt im Buch reicht von sehr klassisch bis zu sehr wild (Pizza- oder Weißwurst-Eis), aber der für Experimente bekannte verrückte Eismacher hat sich zurückgehalten und die allermeisten Rezepte sind Abwandlungen klassischer Sorten und die ausgefallenen Rezepte dienen eher dazu, damit der Verrückte Eismacher seinem Namen auch im Buch gerecht wird. Durch den ausführlichen Theorieteil ist jeder auch leicht in der Lage, sich nicht im Buch enthaltene weitere Rezepte selbst zu erschließen.

Insgesamt ist das „Eis aus dem Wunderland“ ein gutes Buch für Einsteiger, welche eine professionelle Herstellungstechnik lernen wollen, wenn sie denn bereit sind, in der Summe teure Zutaten wie Maltodextrin* , Glukosepulver* , Magermilchpulver* , Johannisbrotkernmehl*  und Guarkernmehl*  anzuschaffen, die für fast alle Rezepte benötigt werden, aber nicht in jeder Durchschnittsküche verfügbar sind. Alternativ halt die Wunderhut-Eismischungen vom verrückten Eismacher dazu kaufen. Wer jedoch Eis mit möglichst wenigen, möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln herstellen will, wird mit diesem Buch nicht glücklich werden.

Interessanter Nebeneffekt der Wunderhut-Option: Wer den klassischen Dreisatz beherrscht, ist hier schnell in der Lage, die Zutaten der Wunderhut-Eismischungen fast aufs Gramm genau auszurechnen und damit selbst zu Hause auf Vorrat herzustellen. Das ist nicht nur günstiger, als die Eismischungen selbst zu kaufen, sondern beschleunigt auch die Umsetzung der mitgelieferten Eisrezepte. Spannend also auch für Sparfüchse oder Leute mit wenig Zeit.

Der Beitrag Rezension: „Eis aus dem Wunderland“ vom verrückten Eismacher erschien zuerst auf Selbst Eis machen - Der Eis-Blog.

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